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Form und Affordanz. Interdisziplinäre Zugänge, hg. v. Jutta Eming, CJ Jones u. Carolin Pape, Wiesbaden 2024 (= Episteme 37)
Carolin Pape, CJ Jones
Form und Affordanz. Interdisziplinäre Zugänge, 2024
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Form und Affordanz. Interdisziplinäre Zugänge – Zur Einführung
Carolin Pape, CJ Jones
Form und Affordanz. Interdisziplinäre Zugänge, 2024
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Verborgene Angebote: List und Affordanz im "König Rother"
Björn Klaus Buschbeck
in: Form und Affordanz: Interdisziplinäre Zugänge, hg. Jutta Eming, CJ Jones u. Carolin Pape, Wiesbaden 2024 (Episteme in Bewegung 37), S. 69-97., 2024
Listiges Handeln ist in der mittelhochdeutschen Epik omnipräsent. Kaum eine volkssprachige Erzählung verzichtet auf Darstellungen besonderer Schläue, die auf ungeahnten Wegen zum Ziel kommt. Entsprechend fähigen Figuren eröffnet die List erstaunliche Handlungsspielräume, die anderen erst im Nachhinein kenntlich werden. 1 Oftmals bestimmen Listepisoden die Wende-und Schlüsselpunkte der Handlung. 2 1 Eine Gesamtschau von Listhandlungen in der deutschsprachigen Literatur des Hochmittelalters wird von Hartmut Semmler vorgenommen: Listmotive in der mittelhochdeutschen Epik. Zum Wandel ethischer Normen im Spiegel der Literatur. Berlin 1991 (Philologische Studien und Quellen 122). Der Autor rekonstruiert eine übergreifende Entwicklung, in deren Verlauf eine wertungsfreie und primär auf die jeweilige Geschicklichkeit des Listhandelns abhebende Vorstellung von einer "Angemessenheit von Täuschung im politischen Bereich" (ebd., S. 232), die in frühhöfischen Texten dominiere, sich im 13. Jahrhundert hin zur Konzeption einer "richtige[n] ethische[n] Grundhaltung, die den Erfolg garantiert," gewandelt habe (ebd., S. 234). Die allgemeine Gültigkeit dieser These wäre zu hinterfragen, wobei sich der folgend im Mittelpunkt stehende König Rother freilich in das von Semmler gezeichnete Bild frühmittelhochdeutscher Erzähltexte einfügt, in denen die handelnden Figuren ethisch nicht problematisierte "Lizenzen zum Täuschen erteilt" bekommen (ebd., S. 233). "Fälle von Verstellung […], die irgendwie zwar wichtig sind, aber nicht im Zentrum der Erzählung stehen", untersucht am Beispiel der Artusromane Hartmanns von Aue, des Engelhard und des Friedrich von Schwaben Matthias Meyer: Verstellungen und andere Kleinigkeiten. Überlegungen zur Normalität der Verstellung. In: Verstellung und Betrug in der mittelalterlichen Literatur. Hg. von dems. und Alexander Sager. Göttingen 2015 (Aventiuren 7), S. 143-156, hier S. 144. Meyers treffende Beobachtung, dass gerade dergestalt nebensächliche Täuschungshandlungen "auch und gerade in der höfischen Literatur" einen mit den ethischen Normen der erzählten Welt nicht notwendigerweise konfligierenden "festen Platz" haben (ebd., S. 156), trägt zur Revision von Semmlers These einer zunehmend ins Negative gehenden Neubewertung der List im Hochmittelalter bei. 2 Mit der Intrige z. B. wird eine komplexe und zumeist für die erzählte Handlung entscheidende Spielart listigen Handelns von Claudia Lauer analysiert: Die Kunst der Intrige. Studien zur höfischen Epik des 12. Jahrhunderts. Heidelberg 2020 (Beiträge zur älteren Literaturgeschichte). Lauer versteht die Intrige in den von ihr untersuchten Texten (Eneasroman, Rolandslied, Iwein, Eilhart von Oberg: Tristrant) grundsätzlich als "Handlungsform", die auf zielgerichteten "Akten der Simulation und Dissimulation basiert" (ebd., S. 51f.). Sie bietet zudem einen Überblick über die bisherigen mediävistischen Forschungsarbeiten zu List, Täuschung und Intrige (vgl. ebd., S. 34-48).
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Logbuch Wissensgeschichte
Christian Vogel
Logbuch Wissensgeschichte, hg. v. Becker-Sawatzky, Mira / Dadaş, Şirin / Eusterschulte, Anne / Hasselmann, Kristiane / Johnston, Andrew James / Quenstedt, Falk / Reufer, Claudia / Trauer, Hanna Zoe / Vogel, Christian/ Wächter, Katrin / Wendt, Helge; Wiesbaden, Harrassowitz , 2024
Das Logbuch Wissensgeschichte gibt vielfältige, inter- und transdisziplinäre Einblicke in Untersuchungsverfahren, materiale Forschungsgegenstände sowie begriffliche Instrumentarien des Sonderforschungsbereichs 980 Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit. Die hier zusammengeführten Studien und konzeptuellen Überlegungen zu Wissen in vormodernen Kontexten eröffnen in fünf Fokusbereichen – Modi, Material & Medium, Praktiken, Macht, Momentum – unterschiedliche Perspektiven auf ‚Episteme in Bewegung‘ und damit auf zwölf Jahre Verbundforschung. In den Beiträgen werden Begriffe und Konzepte in ihrer Produktivität für konkrete Fallstudien und ihre jeweiligen Forschungsgegenstände navigatorisch erprobt, reflektiert, präzisiert und zugleich in Bewegung gehalten. Das hier entfaltete Forschungsspektrum versteht sich als Ausgangspunkt, um den Leser⋅innen Anregungen für zukünftige Forschungen zu bieten.
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Logbuch Wissensgeschichte. Hg. von Mira Becker-Sawatzky, Katrin Wächter, Helge Wendt, Şirin Dadaş, Anne Eusterschulte, Kristiane Hasselmann, Andrew James Johnston, Falk Quenstedt, Claudia Reufer, Hanna Zoe Trauer, Christian Vogel. Wiesbaden 2024.
Falk Quenstedt, Kristiane Hasselmann
2024
Das Logbuch Wissensgeschichte gibt vielfältige, inter- und transdisziplinäre Einblicke in Untersuchungsverfahren, materiale Forschungsgegenstände sowie begriffliche Instrumentarien des Sonderforschungsbereichs 980 Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit. Die hier zusammengeführten Studien und konzeptuellen Überlegungen zu Wissen in vormodernen Kontexten eröffnen in fünf Fokusbereichen – Modi, Material & Medium, Praktiken, Macht, Momentum – unterschiedliche Perspektiven auf ‚Episteme in Bewegung‘ und damit auf zwölf Jahre Verbundforschung. In den Beiträgen werden Begriffe und Konzepte in ihrer Produktivität für konkrete Fallstudien und ihre jeweiligen Forschungsgegenstände navigatorisch erprobt, reflektiert, präzisiert und zugleich in Bewegung gehalten. Das hier entfaltete Forschungsspektrum versteht sich als Ausgangspunkt, um den Leser⋅innen Anregungen für zukünftige Forschungen zu bieten.
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Michael Maier und das alchemische Wissen um 1600
Volkhard Wels
Michael Maier und das alchemische Wissen um 1600, 2024
Michael Maier und das (al) chemische Wissen um 1600 Volkhard Wels 1 Der (al)chemiehistorische Kontext Die Verortung des Werks Michael Maiers ist nicht nur deshalb so schwierig, weil sich sein Werk-unter anderem aufgrund seiner poetischen Form-allen vereindeutigenden Versuchen einer Klassifikation entzieht, sondern mehr noch, weil das (al) chemische Wissen um 1600 selbst ein Wissen ist, das in sehr divergente Strömungen zerfließt. 1 Die Lage ist unübersichtlich, nach wie vor, und das trotz des Quantensprungs, den die Erforschung der frühneuzeitlichen (Al) Chemie in den letzten Jahrzehnten gemacht hat: mit dem Lebenswerk von Joachim Telle, der mit archivalischer Akribie Licht in das Dunkel der Textüberlieferungen geworfen, Pseudonyme entschlüsselt und Abhängigkeitsverhältnisse aufgeklärt hat; 2 mit den Arbeiten von Bruce Moran, der gezeigt hat, was eigentlich die (Al) Chemie der Frühen Neuzeit in nicht nur wissenschaftshistorischer, sondern auch kultur-und sozialhistorischer Sicht gewesen ist 3 und die Konfliktlinien herausgearbeitet hat, die zwischen der (Al) Chemie eines Andreas Libavius und der der Paracelsisten verlaufen; 4 mit den Arbeiten von Didier Kahn zu Paracelsismus und (Al) Chemie 1 Grundlegend für jede Beschäftigung mit Maier ist Erik Leibenguth: Hermetische Poesie des Frühbarock. Die Cantilenae intellectuales Michael Maiers. Edition mit Übersetzung, Kommentar und Bio-Bibliographie. Tübingen 2002. Unter dem Titel Furnace and Fugue findet sich eine digitale Edition der Atalanta von Tara Nummedal und Donna Bilak (furnaceandfugue.org), die von Aufsätzen zu Person und Werk Maiers begleitet ist. Hereward Tilton: The Quest for the Phoenix. Spiritual Alchemy and Rosicrucianism in the Work of Count Michael Maier (1569-1622). Berlin, New York 2003 bietet eine Auseinandersetzung mit Maiers Werk ausgehend von einem Verständnis der (Al) Chemie als Auseinandersetzung mit dem Unbewussten, wie sie Carl Gustav Jung entwickelt hatte.
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Modi (al)chemischen Wissens in der Frühen Neuzeit
Volkhard Wels
Logbuch Wissensgeschichte, 2024
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Rätsel und Verrätselung als Wissenspraxis (mit Julia Beier und Jan-Peer Hartmann)
Julia Beier, Falk Quenstedt
Logbuch Wissensgeschichte. Hg. von Mira Becker-Sawatzky, Katrin Wächter, Helge Wendt, Şirin Dadaş, Anne Eusterschulte, Kristiane Hasselmann, Andrew James Johnston, Falk Quenstedt, Claudia Reufer, Hanna Zoe Trauer, Christian Vogel. Wiesbaden, 2024
Bei dem farblich hinterlegten altenglischen Text handelt es sich um ein Rätsel. Es ist in einer Handschrift des ausgehenden 10. Jahrhunderts, dem sogenannten Exeter Book (Exeter Cathedral Library MS 3501), überliefert. An dem kurzen Text werden mehrere Eigenschaft en und Wirkungspotentiale der Textsorte ‚Rätsel' unmittelbar erkennbar: Eine Frage wird gestellt, ohne sie explizit
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Carolin Pape
Logbuch Wissensgeschichte, 2024
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Macht und Mirabilia in Ulrichs von Etzenbach 'Alexander'
Falk Quenstedt
Logbuch Wissensgeschichte. Hg. von Mira Becker-Sawatzky, Katrin Wächter, Helge Wendt, Şirin Dadaş, Anne Eusterschulte, Kristiane Hasselmann, Andrew James Johnston, Falk Quenstedt, Claudia Reufer, Hanna Zoe Trauer, Christian Vogel, 2024
Unter dem Wunderbaren wird hier in einem engeren Sin ne eine in mi elalterlichen Erzähltexten au re ten de Wissenskonfi gura on verstanden, in deren Rah men durch die Darstel lung unvertrauter und rät sel ha er Phänomene ein Er kennt nisprozess ange stoßen wird, in dem ästhe sche und epistemische Ver fah ren nicht voneinander zu trennen sind. Diese Kon zep on des Wunder ba ren liegt der Arbeit des SFB-Teilprojekts "Das Wun der bare als Konfi gura on des Wissens in der Li te ratur des Mi el alters" zugrunde.
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